An Sie alle,
dies ist mein 175. Brief an Sie!
Auch wenn alle Welt, allen voran Sie hier, versuchen, ihre Existenz zu vergessen:
es gibt sie noch, die Flüchtlinge, die in der Votivkirche gegen den Umgang mit ihnen protestierten und jetzt im Servitenkloster darauf warten, dass ihnen ein menschenwürdiges Leben zugestanden wird.
Und die Situation dieser Menschen, die in ihrem Leben schon genug Grausamkeiten erlebt haben und jetzt in Österreich in einer grausamen Grauzone festgehalten werden, ist gleicher Maßen ausweglos.
Treffen Sie doch endlich eine menschliche, menschenwürdige Entscheidung.
Die Menschen im Servitenkloster können nicht nach Pakistan oder Afghanistan zurück geschickt werden, weil sie das nicht überleben würden. Das müssten Sie auch inzwischen verstanden haben.
Geben Sie diesen Menschen die Möglichkeit, ein Leben in Würde zu führen. Hier in Österreich.
Stoppen Sie die unmenschlichen und lebensbedrohlichen Abschiebungen nach Tschetschenien, Pakistan, Afghanistan – und in alle anderen Kriegs- und Krisenregionen – sofort!
Dr. Susanne Scholl